Hörspiel: Streuselschnecke_von_Mathies_Kjell_Henrike_Cara
eingestellt von: RadioPinneberg | Autor: Radio PinnebergBeschreibung
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“Textverstehen hörbar machen“ – mit diesem Ziel hat die Klasse 8e der Johannes-Brahms-Schule Pinneberg Kurzgeschichten in Hörspiele transformiert und anschließend auf Radio Pinneberg ausgestrahlt.
Aufgrund ihrer gattungsspezifischen Merkmale sind Kurzgeschichten für ein derartiges Vorhaben besonders geeignet. Der unvermittelte Anfang, die inhaltlichen Leerstellen, das offene Ende, die alltagsnahe Begebenheit und Sprache, der Spannungsaufbau und Wendepunkt geben dem Rezipienten genügend Anlass und Raum, in den Text gestalterisch einzugreifen, um damit das eigene Textverständnis zum Ausdruck zu bringen. Gestalterisch Eingreifen bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem ein Erweitern, Kürzen und Umformen des Textes durch die Verwendung von Gestaltungsmitteln wie Dialog, Monolog, Musik, Geräusch und Stimme. Diese Mittel schaffen aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktionen die Voraussetzungen für die Gattungstransformation und eine damit einhergehende Interpretation des vorliegenden Textes. Zum Beispiel ist der Einsatz von Musik dazu geeignet, Atmosphäre, Spannung und Gefühle zum Ausdruck zu bringen, während Geräusche einer bildlichen Vorstellung dienen. Die Erweiterung des Textes durch das Füllen von inhaltlichen Leerstellen in Form eines selbstverfassten Dialogs oder inneren Monologs ermöglicht es zudem, den Figuren Worte in den Mund zu legen, die ihr Verhalten und Fühlen nicht nur aufzeigen, sondern auch erklären.
Ein solches handlungs- und produktionsorientiertes Vorgehen fördert die Selbständigkeit der Schüler und eröffnet ihnen neue Möglichkeiten der Texterschließung, indem es sich gegen das schrittweise fragend-entwickelnde Unterrichtgespräch wendet. Die Schüler erfahren auf diese Weise, dass sie einen Zugang zur Literatur auch auf anderen Wegen als auf dem rein rezipierenden (lesend, hörend) und analytisch-interpretierenden erlangen können. Zudem unterstützt die Hörspielproduktion das Fremdverstehen bzw. die Empathiefähigkeit, da für die Transformation das Hineinfinden in die Figuren und deren Verhalten und Gefühle unumgänglich ist.
Das Fazit der verantwortlichen Deutschlehrerin Julia Dahlke: „Das Projekt hat gezeigt, wie wichtig es ist, den Schülern die Möglichkeit und den Freiraum zu geben, selbständig kreativ-produktiv tätig zu werden. Es ist toll, als Lehrerin mitzuerleben, mit wie viel Engagement, Verantwortungsbewusstsein und Freude die Schüler ihre Ziele verfolgen und umsetzen.“
Autor
Radio Pinneberg