Hey Lisa
eingestellt von: mizipece | Autor: SchülerBeschreibung
Daniel-Düsentrieb-Wettbewerb 2010:
Zum diesjährigen Thema "Musik und Technik" haben wir etwas beizutragen.
Allerdings erfinden wir nicht selbst neue Anwendungen zum Musizieren,
machen uns aber spezielle technische Entwicklungen zu Nutze bzw.
adaptieren diese. Unsere Schüler der Schule für Körperbehinderte
Hirtenweg in Hamburg-Othmarschen pflegen ein intensives Musikleben
und musizieren selbst aktiv in verschieden Ensembles. Dabei benutzen
sie teilweise Spezialanfertigungen von akustischen und elektronischen
Instrumenten, die es ihnen ermöglichen, voll am kreativen und
interpretierenden Prozess des gemeinsamen Musizierens teilzuhaben.
Verwendet werden dabei etwa Kommunikations-Computer (Talker) mit
Sprachausgabe bzw. Sample-Technik. Auch digitale Blaswandler kommen zum Einsatz, die
etwa mit Hilfe eines Gyroskops aus der Flugtechnik MIDI-Wandler
ansteuern können und so Schülern, die aufgrund einer degenerativen
Erkrankung oder anderer Handicaps nicht in der Lage sind, ihre Hände
und Finger zu benutzen das Musizieren, Improvisieren und Komponieren
ermöglichen.
Kurz gesagt: Unser Schwerpunkt liegt eher bei der Anwendung und dem
individualisierten Zuschnitt der Musikerzeugungstechnik mit dem Ziel
der gemeinsamen und integrativen Musikausübung. Die Schüler
komponieren ihre Stücke zum Teil selbst, zum Teil interpretieren sie
vorhandene Kompositionen. Zwar arbeiten wir auch mit Aufnahmen, Ziel
ist jedoch immer die Live-Aufführung, vor allem auch außer Haus, um
unsern Schülern die Teilhabe am kulturellen Leben zu ermöglichen und
so Präsenz in der Gesellschaft zu zeigen.
Den eingereichten Musiktitel „Hey Lisa“ haben zwei Schülerinnen der Schülerband selbst komponiert und getextet. In dieser für den DDW bearbeiteten Fassung ist die Komposition durch von Schülern per Audiotrack aufgenommene und dann bearbeitete Umweltgeräusche verfremdet worden. In der Live-Darbietung spielt ein Schüler, der sich einer computergestützten Kommunikationstechnik bedient, die Samples mit einer optisch ferngesteuerten Bedienung über seinen Sprechcomputer, genannt „Talker“ ab. Diese werden dann über eine DI-Box in die Sound-PA gespeist und so für das Publikum wie alle anderen Musikinstrumente und Stimmen hörbar.
Autor
Schüler